Was passiert, wenn sich ein Anhängerbauer mit einem Campingspezialisten wie LMC zusammentut? – Es wird spannend! Während Humbaur den robusten Kofferanhänger als Basis des Modo beisteuert, hat sich LMC den flexiblen Innenausbau vorgenommen.
Der Sandwich-Wandaufbau (30 mm / PU-Isolierung) besteht, anders als beim konventionellen Caravan, aus lackiertem Stahlblech. Vorteil: Magnetzubehör von der Arbeitslampe bis zu Deko-Artikeln hält an Decke und Seitenwänden innen wie außen.
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Einstieg durch die Heckklappe
Hinein geht es durch eine Tür in der Heckklappe oder durch die Heckklappe selbst. Anders als bei Sportscaravan Cube 5, Speedcaravan und Co. schwenkt sie an starken Gasdruckfedern nach oben statt nach unten, und beschert der Besatzung dadurch einen Wetterschutz am vollständig offenen Heck. Ein Schutz vor Moskitos, wie ihn beispielsweise ein Knaus Deseo mitbringt, hat der Modo nicht. Sein Konzept ist aber auch ein grundsätzlich anderes.
Philipp Heise
Die Werkstattausrüstung zeigt die Möglichkeiten des Modo. Der Mittelgang hat die passende Breite für eine Euro-Palette.
Während sich die genannten Mitbewerber mühen den besten Kompromiss aus Wohnlichkeit und Motorradtransporter zu bieten, ist der Modo eine ganze Ecke flexibler, büßt dadurch aber viel Wohnlichkeit ein: "Durch den flexiblen Aufbau des Modo erlaubt er einen schnellen Wechsel zwischen Freizeit- und Alltagsnutzung als Transportanhänger", erläutert Nina Wesselmann vom Marketingteam LMC das Konzept. Zur Wohnwagen-Grundaussttung, die es ab 19.900 Euro gibt, zählen die Polster für die Sitzgruppe, das Bett mit seiner dreiteilig faltenden Matratze und sechs Staukisten.
Dabei haben alle Matratzenteile passende Adapter, um sich in den Möbelmodulen oder Airlineschienen arretieren zu lassen. Dank dieser Umsetzung lässt sich auch ein Kinderbett realisieren. Dafür werden einfach alle Rückenlehnen auf zwei Wagenbreiten, mit Airlineschienen bestückten Sperrstangen verankert. Das innen wie außen verwendbare Küchenmodul, bestehend aus einem eingelassenen Waschbecken mit zwei 10-Liter-Kanistern für Frisch- und Abwasser im Unterschrank, kostet Aufpreis.
Philipp Heise
Die Küche besteht aus einem Modul mit Spüle und einer Kühlbox. Eine kleine Powerstation (im rechten Spülen-Unterschrank) macht die Wasserpumpe autark.
Als Kühlschrank dient eine Dometic-Kühlbox, die von einer Besonderheit der Möbelmodule profitiert: Alle Profile haben eine Multifunktionsnut, in der sich Sicherungsösen, Haken, Becherhalter und weitere Produkte des Labos-Systems der Firma Häbele nutzen lassen.
Modulares Möbelsystem
Die Basis – nicht nur, aber auch für die Möbelmodule – bilden die allgegenwärtigen Airlineschienen, in Decke, Seitenwänden und Boden des insgesamt 5,60-langen und 2,30 Meter breiten Modo. "Bei unseren neuen Boxen nutzen wir das Maß gebräuchlicher Umzugskartons" (750 × 425 × 475 mm), erklärt Sven Grenz Projektleiter Modo. Er ergänzt: "Damit haben die Module ein praktisches Maß zum Tragen und Stapeln."
Philipp Heise
Die robusten Möbelmodule lassen sich beliebig verbinden und fixieren.
Eine besondere Funktion kommt den schwarzen Kunststoff*cken der Möbelmodule zu, in denen die Aluprofile des Grundgerüsts zusammenlaufen. Dank runder Aussparungen im identischen Maß zu den genormten Airlineschienen, lassen sich die einzelnen Module mit Fittingen in den Schienen arretieren. Ergänzt wird dieses Verbindungssystem von Verbinderlaschen aus Gummi, die nicht benötigte Öffnungen vor Dreck schützen, als Füße fungieren oder gestapelte Module verbinden.
Bad in einer Staukiste
Das Thema Sanitär erschöpft sich im Modo mit einer simplen Trockentrenntoilette in einer Staukiste. Dem Prototypen fehlen auch (noch) eine Stromeinspeisung, eine Heizung und eine Antischlingerkupplung, wobei diese bei 2,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht sicherlich sinnvoll wäre. Letztere will man noch zeitnah nachrüsten.
Bei der Heizung wird der Hersteller noch die ersten Rückmeldungen der Kunden abwarten. Die wagenbreite, ausziehbare Trittstufe am Heck erleichtert zwar den Einstieg, kostet aber nicht nur Aufpreis, sondern auch Bodenfreiheit genau am Überhang. Direkt darüber, hinter dem klappbaren Kennzeichenhalter versteckt, finden sich zwei Schächte für Auffahrrampen – eine tolle Option für Motorrad- oder Quadfahrer. Ohne die abgebildete Würth-Werkstattausrüstung landet der Prototyp bei etwa 25.000 Euro.
Daten und Fakten:
- Preis: ab 19.900 Euro
- Gesamtlänge/-breite: 5,64/ 2,28 m
- Masse fahrbereit: ca. 990 kg
- Zul. Gesamtmasse: 2,5 t
- Schlafplätze: 3 bis 4
LMC Mondo: Technische Daten
Anhängertyp | Zweiachser |
Konstruktionsart | Sandwich (PU-Isolierung) |
Gesamtlänge | 5.640 mm |
Innenlänge | 4.185 mm |
Gesamtbreite | 2.275 mm |
Innenbreite | 1.730 mm |
Gesamthöhe | 2.540 mm |
Innenhöhe | 1.850 mm |
Gewicht | 945 kg |
Gesamtgewicht | 2.500 kg |
Nutzlast | 1.555 kg |
Schlafplätze | 2-4 |
Fazit
Der Modo ist besonders geeignet für Selbstständige: Im Alltag ergänzt er den Firmenfuhrpark, während er sich in der Freizeit durch die Möbelmodule im Handumdrehen zum Caravan umbauen lässt. Für einen Wohnwagen bringt er, gemessen am Preis, allerdings recht wenig Basisausstattung mit. Eine Stromversorgung samt Licht und Lademöglichkeiten, eine Küchenausstattung und eine Heizung sollten im Basispreis knapp unter 20.000 Euro nicht fehlen. Ansonsten ist das neue LMC-Stauboxenkonzept interessant und vielversprechend – auch für andere Fahrzeuge.
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